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BLUU Seafood erhält 17,5 Mio. US-Dollar für Fischprodukte aus dem Labor (Sparkfood • LBBW VC • SeaX Ventures)

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Datum
13/07/2023
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In der Mittagsfolge sprechen wir heute mit Hans-Georg Höllerer, VP Product und Marketing von BLUU Seafood, über die erfolgreich abgeschlossene Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 17,5 Millionen US-Dollar.

BLUU Seafood hat eine Lösung entwickelt, um kultivierte Fischprodukte herzustellen. Für die Fischbiopsie muss nach eigenen Angaben kein Tier getötet werden. Anschließend nutzt das Startup die Stammzelltechnologie, um ganze Zelllinien im Labor zu züchten. Im August 2022 stellte das Unternehmen seine ersten Produkte vor, darunter eine Reihe von Fischstäbchen und Fischbällchen. Diese werden aus gezüchteten Fischzellen hergestellt, die mit pflanzlichen Proteinen angereichert sind. Das soll dazu beitragen, das Mundgefühl und den Kochvorgang realistischer zu gestalten. Die künstlich hergestellten Fischprodukte sollen auch Vorteile gegenüber anderen kultivierten Fleischprodukten haben. Fischzellen können einerseits bei Raumtemperatur kultiviert werden, was Energiekosten spart, während Säugetierzellen 37°C benötigen. Andererseits sind Fischzellen auch toleranter gegenüber schwankenden Sauerstoffgehalten, was sich positiv für Bioreaktoren mit niedrigem Sauerstoffgehalt gestaltet. Außerdem ist die Fleischstruktur von Fischen wesentlich weniger komplex als die von Säugetieren, die meist nur aus Muskelgewebe bestehen. Das Biotech-Startup wurde im Jahr 2020 von Dr. Sebastian Rakers und Simon Fabich in Berlin gegründet. Ihre Vision ist es, eine alternative Produktionsmethode für echte Meeresfrüchte anzubieten, ohne die marinen Ökosysteme zu zerstören. Das Unternehmen verspricht, dass sie ausschließlich mit nicht gentechnisch veränderten Zelllinien arbeiten, die in tierfreien Medien wachsen.

In einer Series A hat das Biotech-Startup nun 17,5 Millionen US-Dollar unter der Führung von der Sonae-Tochter Sparkfood und LBBW VC eingesammelt. Außerdem haben sich Delivery Hero, SeaX Ventures, Manta Ray Ventures, Norrsken VC, die Hamburgische Investitions- und Förderbank und Dr. Oetker an der Runde beteiligt. Das Unternehmen bereitet sich mit dem frischen Kapital darauf vor, die behördliche Zulassung in verschiedenen Märkten zu erlangen. Als erstes strebt BLUU Seafood den Markteintritt in Singapur an, wo bereits kultiviertes Fleisch auf dem Markt erhältlich ist. Nach eigenen Angaben wird das Startup im Jahr 2024 die Zulassung für den Vertrieb in Singapur erhalten. Außerdem hat das Unternehmen bereits den Zulassungsprozess bei der US-amerikanischen FDA eingeleitet.

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