Startup Insider 1504

Erster deutscher Quantencomputerhersteller EleQtron sammelt 50 Mio. Euro ein (Ionenfalle • DLR • Earlybird)

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Datum
14/11/2022

In der Mittagsfolge sprechen wir heute mit Michael Johanning, CTO von EleQtron, über das eingesammelte Funding in Höhe von 50 Millionen Euro.

EleQtron entwickelt, produziert, betreibt und vermarktet Rechenzeit auf Ionenfallenbasierten Quantencomputern. Quantencomputer sollen Rechenaufgaben lösen, an denen heutige Superrechner scheitern, um große Probleme der Menschheit zu lösen. Expertinnen und Experten sind sich uneinig, welcher Ansatz zur Quantenüberlegenheit führen kann. EleQtron nutzt den wissenschaftlich weniger erforschten Ansatz der Ionenfallen. Derzeit baut das Startup sukzessiv leistungsstarke Quantencomputer auf und bindet sie an die Cloud an. Dafür setzt das Tech-Unternehmen auf die firmeneigene MAGIC-Technologie, die die Notwendigkeit von Laserlicht für die kohärente Steuerung von Quantenlogikoperationen beseitigt und so die Möglichkeit einer signifikanten Skalierung eröffnet. EleQtron wurde im Jahr 2020 als Spin-Off aus dem Lehrstuhl für Quantenoptik der Universität Siegen von Christof Wunderlich, Michael Johanning und Jan Leisse gegründet. Damit ist er der erste deutsche kommerzielle Hardware-Hersteller im Bereich der Quantencomputer.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt investiert nun 208,5 Millionen Euro in fünf Unternehmen, damit diese innerhalb von vier Jahren prototypische Quantencomputer auf Basis der Ionenfallen bauen. EleQtron hat sich in einem Konsortium mit dem niederländischen Chiphersteller NXP und dem österreichischen Technologieanbieter Parity Quantum Computing bei zwei Teilausschreibungen durchgesetzt, wodurch sie nun gemeinschaftlich 82 Millionen Euro erhalten. EleQtron selbst hat nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 50 Millionen Euro an Funding eingesammelt. Dieses setzt sich aus Risikokapital, Fördergeldern und Verkäufen zusammen. 6 Millionen Euro davon kommen aus dem Uni-X-Fonds des Risikokapitalgebers Earlybird. Mit dem frischen Kapital sollen bereits nach der vierjährigen Projektlaufzeit Ionenfallen-Quantencomputer mit mindestens 50 Qubits bereitstehen. Damit könnten Rechnungen in Überlichtgeschwindigkeit durchgeführt werden.

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