Jörg Diewald

Die aktuelle Mega-Finanzierungsrunde wurde erst kürzlich bestätigt. Jetzt strebt das neu gekührte Einhorn und Berliner Fintech Solarisbank den Gang an die Börse an. Vorstandschef Roland Folz kündigte den IPO für das dritte Quartal im kommenden Jahr an. Der Börsengang könnte der größte deutscher Fintech sein. Während Anfang des Jahres noch der Gang aufs Parkett mittels SPAC im Raum stand, soll dieser jetzt doch auf klassischem Weg stattfinden. 
Die 2016 gegründete Neobank verkündete erst gestern den Abschluss der neuen Finanzierungsrunde von 190 Millionen Euro, die den Banking-as-a-Service-Anbieter Einhornstatus und eine Bewertung von 1,4 Milliarden Euro verschaffte. Noch sei die Solarisbank nicht profitabel. Von einem diesjährigen Umsatz von 90 Millionen Euro will sich das Unternehmen im kommenden Jahr auf 150 Millionen Euro steigern.

Solarisbank peilt IPO 2022 an

Die Solarisbank bereitet sich auf ihren Börsengang vor. Im dritten Quartal 2020 soll der IPO vonstatten gehen. Damit werde der größte Gang aufs Parkett eines deutschen Fintech absolviert. Das mit 1,4 Milliarden Euro bewertete Berliner Einhorn könnte über die IPO-Einnahmen der Creditshelf von 16 Millionen Euro hinauskommen. In Vorbereitung darauf stelle die Solarisbank derzeit den Rechnungslegungsstandard um und optimiert betriebliche Prozesse.

Solarisbank macht sich IPO-ready

In einer überzeichneten Series D-Finanzierungsrunde konnte Europas führende Banking-as-a-Service-Plattform Solarisbank 190 Millionen Euro einsammeln. Das Unternehmen wird mit dem Abschluss der Runde mit 1,4 Milliarden Euro (1,65 Milliarden US$) bewertet. Decisive Capital Management ist Lead Investor. Außerdem beteiligten sich Pathway Capital Management, CNP (Groupe Frère) und Ilavska Vuillermoz Capital neu am 2016 gegründeten Startup. Zu den Bestandsinvestoren, die sich ebenfalls beteiligten, zählen yabeo Capital, BBVA, Vulcan Capital und HV Capital. In der letzten Runde vor rund einem Jahr lag die Bewerbung bei 360 Millionen US$.
Die Solarisbank AG ermöglicht sowohl Fintechs als auch internationalen Konzernen die Integration von Finanzdienstleistungen in die eigene Produktpalette, um Endkundenprodukte zu entwickeln (einschließlich grundlegender Bank- und Kartendienste, Kreditvergabe, Zahlungsverkehr und Know-Your-Customer-Services). Mit derzeit 180 APIs ist das Unternehmen ein Vorreiter im Embedded Finance-Trend. Erst kürzlich startet das Unternehmen seine Dienste in Frankreich, Spanien und Italien. Um der paneuropäische Marktführer für Banking-as-a-Service zu werden, gab Solarisbank außerdem die Übernahme des Wettbewerbers Contis bekannt. CEO Roland Folz sagte in einem Interview, dass die Contis-Übernahme - die einen breiteren Konsolidierungstrend in der Fintech-Branche unterstreicht - dem Unternehmen helfen wird, ganz Europa besser abzudecken und die ersten Schritte nach Asien zu unternehmen. Pläne für die USA gäbe es derzeit nicht.

Solarisbank sammelt 190 Millionen Euro ein

Der 2016 gegründete Berliner Banking-Anbieter mit Vollbanklizenz konnte sich in einer Finanzierungsrunde 60 Millionen Euro sichern. Damit ist das bisher zweitgrößte Investment in ein deutsches Fintech-Startup über die Bühne gegangen. Zu den Bestandsinvestoren kommen nun Holtzbrinck Ventures, yabeo, Samsung Catalyst Fund, Storm Ventures und Voulcan Capital.