Anna Christmann

Gut ein Jahr nach der Verabschiedung der Startup-Strategie sieht die Bundesregierung Fortschritte bei der Umsetzung der Maßnahmen. Insbesondere bei der Digitalisierung der Verwaltung gebe es aber noch Nachholbedarf. Laut Anna Christmann, Beauftragte für digitale Wirtschaft und Startups im Wirtschaftsministerium, sind die Maßnahmen inzwischen zu 45 Prozent umgesetzt. Bei anderen Punkten wolle man vorankommen. Als Beispiel nannte die Grünen-Politikerin, dass sich Startups leichter um öffentliche Aufträge bewerben können. Bei der Digitalisierung der Verwaltung sei die Bundesregierung noch nicht da, „wo wir sein wollen“. Vieles sei in der Vergangenheit bei der Digitalisierung liegen geblieben. Jetzt arbeite die Bundesregierung unter anderem an einer Verknüpfung von Online-Diensten, um dem Ziel eines One-Stop-Shops für Unternehmensgründungen näher zu kommen. Ziel ist eine integrierte, vollständig digitale Lösung für den gesamten Gründungsprozess. Ein wichtiger Baustein der Strategie ist es auch, den Zugang von Startups zu Wagniskapital zu erleichtern. Der Wachstumsfonds Deutschland, der privates Kapital von institutionellen Investoren für die Finanzierung von Startups mobilisieren soll, habe seine Arbeit aufgenommen.

Startup-Strategie: Bundesregierung sieht Fortschritte

die Bundesregierung hat die neue Förderinitiative EXIST-WOMEN offiziell gestartet. Das neue Programm richtet sich vor allem an gründungsinteressierte Frauen. Wie bei allen EXIST-Förderprogrammen der Bundesregierung liegt der Schwerpunkt auf dem Wissenschaftsbereich. Bewerben können sich Studentinnen, Wissenschaftlerinnen und Absolventinnen. Die Bewerbungsfrist läuft bis Ende September. Pro Bewerbungsrunde sollen 400 bis 600 Frauen für die Initiative gewonnen werden. Das Pilotprojekt wird zunächst für ein Jahr gefördert und anschließend evaluiert. Insgesamt stellt der Bund bis 2023 6,5 Millionen Euro für die neue Programmlinie zur Verfügung. Laut Anna Christmann, Startup-Beauftragte der Bundesregierung, werden mehr Gründerinnen benötigt, da Frauen im Startup-Ökosystem deutlich unterrepräsentiert sind.

Förderinitiative EXIST-WOMEN gestartet

Die Bundesregierung hat eine Startup-Strategie verabschiedet, die zehn Vorhaben enthält. Demnach soll die Finanzierung von Startups gestärkt und die Mitarbeiterbeteiligung attraktiver ausgestaltet werden. Versicherungen und Pensionskassen sollen ihr Geld als Wagniskapital investieren dürfen. Gründungen sollen dem Programm nach einfacher und digitaler möglich sein, ebenso wie Ausgründungen aus der Wissenschaft. Bei explizit gemeinwohlorientierten Startups möchte die Regierung die Rahmenbedingungen verbessern. Auch sollen Startup-Kompetenzen für öffentliche Aufträge mobilisiert werden. Bis zum Jahr 2030 möchte man der Strategie nach insgesamt 30 Milliarden Euro an Kapital für Startups aufbringen. Laut der Startup-Beauftragten Anna Christmann sollen alle Maßnahmen bis zum Ende der Legislaturperiode im Herbst 2025 umgesetzt sein.

Neue Startup-Strategie: Zehn-Punkte-Programm vorgestellt

Unbestätigten Gerüchten zufolge soll die Grünen-Politikerin und bisherige Koordinatorin Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung Anna Christmann Ansprechpartnerin für Startups in der neuen Bundesregierung werden. Damit folgt sie auf Thomas Jarzombek (CDU), der zuvor ebenfalls für das Thema Raumfahrt verantwortlich war. Christmann hat in Heidelberg Politikwissenschaft, VWL und Mathe studiert und über die direkte Demokratie promoviert. Mit der Startup-Szene hat man sie bislang nicht in Verbindung gebracht, sagt ihr aber aufrichtiges Interesse für Tech- und Digitalthemen nach.