Digitale Optimisten 31

#25.1 Ben, wie sieht das Restaurant der Zukunft aus?

Podcast
Datum
23/11/2020
Episode #31 mit:
Chief Executive Officer
Oetker Digital
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Nicht zuletzt durch Covid-19 steht die Gastronomie vor grundsätzlichen Fragen. Mit meinem Gast Ben Seabury spreche ich über die Zukunft der Restaurantszene, und was Ghost Kitchens damit zu tun haben.

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Alle Informationen auf www.digitaleoptimisten.de. 

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Heute rede ich mit meinem Gast Ben Seabury über ein Thema, das mich schon seit einiger Zeit beschäftigt. Die Gastronomie der Zukunft. Als ich Ende 2019 gehört habe, dass Travis Kalanick, der Gründer und ehemalige CEO von UBER nach seinem ziemlich ruppigen Abgang seine UBER-Aktien verkauft hat und jetzt ein neues Start-Up in der Gastronomie-Szene startet, wollte ich unbedingt mehr wissen. Dazu kommt, dass er ein Investment über 400 Millionen Dollar Risikokapital aus Saudi-Arabien eingesammelt hat. Dieses Start-Up heißt GhostKitchens und verspricht fast jeden zum Restaurantbetreiber zu machen. 

Was ist das genau? Stell dir mal vor, dass du eine besondere Leidenschaft für Kochen hast. Vielleicht hat eine Freundin auch mal gesagt, dass deine hausgemachte Pizza so gut ist, dass du unbedingt ein Restaurant eröffnen musst. Wenn du das tatsächlich jetzt machen wolltest, dann müsstest du deinen Job kündigen, eine physische Fläche mieten und renovieren, Personal einstellen, Erlaubnisse vom Gesundheitsamt einholen, und dann hoffen, dass Kunden kommen, um deine Investition von auch mal gut und gerne 1 Million Dollar wieder reinzuholen. 

Kalanicks StartUp GhostKitchens ist eine sogenannte Cloud Kitchen – die Kategorie wird aber auch manchmal direkt Ghost Kitchens genannt. Diese Ghost Kitchens wollen das Eröffnen eines Restaurants viel einfacher machen. Mit Ghost Kitchens kannst du deinen Job behalten, mietest dir jeden Freitag und Samstag Abend eine Parzelle einer Großküche, die irgendwo in einem Industriegebiet steht, bringst deine Zutaten mit und kochst deine Gerichte. Kunden findest du  über die Food Delivery Apps, also Delivery Hero, Doordash, Grubhub oder Uber Eats. Du kochst, kriegst eine Bestellung, ein Lieferfahrer holt das Essen ab und weiter gehts.

Ben Seabury ist wahrscheinlich einer der kompetentesten Menschen zum Thema Gastronomie im Allgemeinen und zu Ghost Kitchens im Speziellen. Er ist vom Tellerwäscher zum Restaurant-Mogul geworden, und hat schon vor Jahren seine eigenen Ghost Kitchens selber gebaut und betrieben. Dazu kommt, dass er mit seinem Pizza Franchise Little Star Pizza 40% seiner Umsätze mit Food Delivery macht und einer der ersten Kunden von Travis Kalanicks GhostKitchen war. 

Wenn du auch nur ab und zu in Restaurants gehst, und dich fragst wie die Gastronomie-Szene der Zukunft aussieht, dann ist diese Folge genau das Richtige für dich. Ich habe das Gespräch übrigens vor ein paar Wochen aufgenommen, als die Folgen der Corona-Krise noch überhaupt nicht abzusehen waren.

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Das sind die 3 Dinge, die mich am meisten beeindruckt haben. 

  • Die Kraft des Mentoring: Ben beschreibt, dass er nicht der allerbeste Arbeitnehmer war, und aus 12 Jobs in den 3 Jahren rund um seinen 30. Geburtstag geflogen ist. Aber dann trifft er einen Mentor, also jemanden, der in ihm etwas sieht, an ihn glaubt und ihm Vertrauen schenkt. Ben blüht in der Folge auf und macht jetzt mit seinen Restaurants und anderen Firmen über 30 Millionen Umsatz im Jahr – wer weiß wo er ohne diesen Mentor gelandet wäre. Mein Rat ist daher: überlege dir, wo du ein Mentor für jemanden sein kannst. Egal, ob du noch Student bist, die ersten Jahre im Job verbringst oder schon mehrer Firmen aufgebaut hast: Irgendwo ist immer jemand, der zu dir aufschaut.
  • Die Zauberzutaten für Erfolg in der Gastronomie: People, Place & Product. Ich persönlich werde nie die Leidenschaft aufbringen, um selbst ein Restaurant zu eröffnen. Bens Triangle of Success finde ich aber super und ich glaube ich kann es auch für mich anwenden. People heißt, dass niemand ohne das Team erfolgreich sein kann. Place könnte man vllt. interpretieren als Präsenz für Mitarbeiter und Kollegen in wichtigen Meetings. Und ob Hauptgericht oder neues Social Network, das Produkt muss in beiden Fällen außergewöhnlich gut sein. 
  • 3 Szenarien für die Gastronomie der Zukunft: Modell Amazon, Netflix oder Apple. Die 3 Szenarien beschreibe ich in meiner Kolumne für die Wirtschaftswoche, die Ende November auf wiwo.de erscheint. 
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