Neben der Umwandlung zu Ackerland führt vor allem der hohe Verbrauch von Holz und Papier zur weltweiten Zerstörung von Waldflächen. Allein in Deutschland liegt der ProKopf-Verbrauch von Papier bei rund 250 Kilogramm pro Jahr. Das ist Spitze, der weltweite Durchschnitt liegt bei 57 Kilogramm. Der Dresdner Kay Hedrich will das ändern und hat drei Jahre in die Entwicklung einer neuen Ressource für Papier gesteckt. „Eine so lange Forschungsarbeit würde sich kein etablierter Verlag leisten“, sagt er und verweist stolz auf sein Ergebnis: Papier aus Gras. Mit seinem Startup Matabooks will er nun den Buchmarkt neu und nachhaltiger gestalten.
75 Prozent weniger CO2
„Schon die Chinesen arbeiteten vor 1.500 Jahren mit Graspapier“, sagt Hedrich. „In Deutschland gab es Graspapier auch schon im 17. und 18. Jahrhundert, geriet dann aber in Vergessenheit.“ Einer der Vorteile: Im Gegensatz zu Holz wächst Gras nach der Ernte nach. Zudem verwendet Matabooks keine tierischen Produkte und keine Chemie, wie sonst üblich. Die Bücher sind somit vegan, fair und nachhaltig. Generell beträgt der Energieaufwand beim Graspapier nur ein Fünfzigstel der normalen Papierproduktion. Matabooks könne eine CO2-Einsparung von 75 Prozent vorweisen, sagt Hedrich.