Rolf, die Computersimulation eures neuen Headquarters sieht spektakulär aus. Wie ist der Stand der Bauarbeiten?
Vor anderthalb Jahren war die Grundsteinlegung, und wir sind sehr gut im Plan. Moving ist wahrscheinlich im Juni. In den nächsten Wochen bekommen wir die ersten Teile des Gebäudes übergeben. Danach werden wir noch sehr viel in die Innenarchitektur investieren, um Räume zu schaffen, die zur Kultur des Unternehmens passen.
Welche Punkte sind euch wichtig und wie spiegeln sie sich im Gebäude wider?
Wichtig ist für uns vor allem, dass Menschen intrinsisch motiviert sind, bei uns zu arbeiten. Wir versuchen, möglichst wenig mit extrinsischer Motivation zu arbeiten, mit Status, Titeln und so weiter. Wir wollen Mitarbeiter darüber motivieren, was sie bei uns tun. Dazu wollen wir eine Umgebung schaffen, in der sie sich gerne aufhalten. Es stellt sich zum Beispiel nicht die Frage: „Machen wir Home Office möglich oder nicht?“ Da bei uns ohnehin jeder frei ist, so viel im Office zu sein und so viel zu arbeiten, wie er das für richtig hält, ist Home Office kein großes Thema. Deswegen wollen wir eine Umgebung schaffen, zu der die Mitarbeiter sagen: „Das ist der Platz, an dem ich am besten arbeiten kann.“
Wie sieht das konkret aus?
Es geht darum, Räume zu schaffen, in denen die Mitarbeiter sich einfach gerne aufhalten. Das gilt für das Großraumbüro ebenso wie für die Rückzugs- und Gemeinschaftsräume. Wir haben Unternehmensteile wie die stark technologiegetriebenen Teams, für die es ein komplett flexibles Seating geben wird. Dann gibt es eher klassische Team- und Großraumbüros. Natürlich haben wir auch Bereiche, in denen Mitarbeiter in einzelnen Räumen sitzen, etwa dort, wo Datenschutz eine Rolle spielt. Insgesamt versuchen wir, ganz unterschiedliche Arbeitssituationen zu schaffen. Bereiche, in denen man sich eher wie bei Starbucks fühlt, wo man mit seinem Laptop auf der Couch sitzt oder sich einfach mal gemütlich hinfläzen kann. Meeting-Situationen wollen wir konsequent aufbrechen: andere Sitzpositionen finden, andere Tischpositionen oder auch gar keine Tische verwenden. Du stumpfst irgendwann ab, wenn du immer wieder in gleichförmiger Umgebung bist. Je unterschiedlicher die Reize, die von außen kommen, umso kreativer kannst du sein und umso motivierter bist du dann auch.