Drohnen:

Die Disruption von Oben

02/12/2017
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Es war Ende 2013, als Jeff Bezos dem US-Sender CBS erklärte, Amazon arbeite an einem drohnengestützten Lieferkonzept. Unter dem Label „Prime Air“ sollen künftig gogenannte Octocopter die bestellte Ware binnen 30 Minuten zum Käufer liefern. Obgleich damals eher eine PR-Aktion, war Bezos’ Ankündigung doch eine Art Weckruf für unterschiedlichste Branchen. Die wenigsten Unternehmenslenker dürften vorher das Game-Changer-Potenzial der Drohnen gesehen haben. Heute, vier Jahre später, sind Drohnen dem Nischendasein entwachsen. Im Hobbysegment gehörten sie im letzten Jahr zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. Doch nicht nur im Privatgebrauch sind Drohnen en vogue – vor allem der Markt für kommerzielle Drohnenanwendungen floriert.

„In Deutschland sind bereits 400.000 Drohnen im Einsatz. Bis 2020 wird sich diese Zahl auf etwa 1,2 Millionen verdreifachen“

Ein ungeheuer dynamischer Markt

In Deutschland sind laut Deutscher Flugsicherung (DFS) bereits 400.000 Drohnen im Einsatz. Die DFS rechnet damit, dass sich diese Zahl bis 2020 auf etwa 1,2 Millionen verdreifachen wird. Auch in den USA boomt der Markt: Nach Angaben der Federal Aviation Administration bewegen sich rund 770.000 Drohnen im amerikanischen Luftraum. Perspektivisch dürfte jedoch China der größte Absatzmarkt für private Drohnen werden.

Pakete aus der Luft? Mit Drohnen könnte Amazon sich von Logistik-Partnern unabhängig machen (Bild: Amazon)

In der Unterhaltungselektronik haben Drohnen die Smartphone-Branche längst als Wachstumstreiber abgelöst. Allerdings flachen die Verkäufe der Privatdrohnen bereits ab: 2015 stieg der Drohnen-Absatz noch um fast 150 Prozent, während er 2016 „nur noch“ bei 60 Prozent lag. Beim Absatz rechnet Gartner für das Jahr 2017 mit weltweit etwa drei Millionen verkauften Drohnen. Der Umsatz werde dabei im Vorjahresvergleich um ein Drittel auf sechs Milliarden US-Dollar steigen, mit einem Umsatzanteil der Profi-Drohnen von fast 3,7 Milliarden US-Dollar. Bis 2020 könne dieser B2B-Umsatz sogar auf 6,6 Milliarden US-Dollar steigen, so Gartner. Im Vergleich zum privaten Drohnenmarkt ist der Markt der drohnenbasierten Dienstleistungen somit deutlich größer. Dieser Logik folgt auch das Beratungsunternehmen Pricewaterhouse Coopers, das bis 2020 ein weltweites B2B-Potenzial von 127 Milliarden US-Dollar prognostiziert.

„Im kommerziellen Bereich ist auch mit der größten Schlacht zu rechnen“

Im kommerziellen Bereich ist auch mit der größten Schlacht zu rechnen, denn viele große Techkonzerne wie Microsoft, Facebook, Intel, Alphabet oder Amazon bringen sich derzeit in Stellung. Trotz boomenden Marktes herrscht schon jetzt ein Verdrängungswettbewerb unter den Hardware-Herstellern. Unternehmen wie der US-Hersteller 3D Robotics oder Parrot aus Frankreich gerieten in den vergangenen Monaten bereits ins Straucheln und bauten im großen Stil Stellen ab. Auch der Actionkamera-Hersteller Gopro musste im vergangenen Jahr seine Kamerardrohnen wegen Batterieproblemen zurückrufen, woraufhin der Aktienkurs des Unternehmens einbrach. Und auch einige Startups mussten bereits aufgeben, so unter anderem die viel beachteten Lily Robotics aus San Francisco, die bereits mehrere zehntausend Vorbestellungen für ihre wasserdichten Quadrocopter gewinnen konnten.

„PWC rechnet für das Jahr 2020 mit einem 127-Milliarden-Dollar-Markt“

Während sich also der globale Markt für Consumer-Drohnen konsolidiert, konnte der globale Marktführer, das chinesische Drohnenunternehmen DJI, seinen Marktanteil auf circa 70 Prozent ausbauen. Das Unternehmen aus Shenzen mit einem angeblichen Jahresumsatz von deutlich über einer Milliarde US-Dollar, wurde in seiner letzten Finanzierungsrunde mit acht Milliarden US-Dollar bewertet. Ohnehin gilt die Branche unter Wagniskapitalgebern als heiß, besonders in den USA und in China. Über eine Milliarde US-Dollar wurden im Jahr 2015 in den Markt investiert.

Über Ucair können Besitzer von Solaranlagen Drohnen-Piloten für Inspektionen engagieren (Bild: Ucair)

Grenzenlose Einsatzgebiete

Das immense Potenzial des Drohnenmarktes wird nachvollziehbar, sobald man sich mit den Einsatzgebieten kommerzieller Drohnen befasst. Diese bieten nämlich längst mehr als nur faszinierende Videoaufnahmen von oben. In der schönen neuen Drohnenwelt entstehen derzeit Unmengen neuer Wirtschaftszweige. PWC rechnet für das Jahr 2020 mit einem 127-Milliarden-Dollar-Markt, bei dem die Segmente Infrastruktur und Bauindustrie (erwarteter Jahresvolumen 45 Milliarden US-Dollar), Landwirtschaft (über 32 Milliarden US-Dollar), zivile Sicherheit (zehn Milliarden US-Dollar) und Medien und Unterhaltung (knapp neun Milliarden US-Dollar) am umsatzstärksten sein werden. Zahlreiche der neuen Einsatzgebiete werden dabei maximal disruptiv für bestehende Branchen sein. Beispiele:

Unbemannte Flugobjekte übernehmen Überwachungsaufgaben mit Kameras. Sie erfassen Umgebungen mittels Sensoren, sammeln Daten und werten diese aus. Einsatzgebiete sind unter anderem Archäologie oder die Überprüfung von öffentlichen Einrichtungen wie Wasserdämmen und Wegen. Oder in der Landwirtschaft, wo Landwirte dank Drohnen eine Analyse ihrer Äcker inklusive Düngerplan erhalten können. Genau wie bei der Schädlingsbekämpfung in Weinbergen, wo Sensoren aus der Luft erkennen, wie weit sich Triebe an Reben bereits entwickelt haben. Die Drohne spritzt das Pflanzengift nur dort, wo es notwendig ist. Diese Methode spart Zeit, Geld und ist gut für die Umwelt. Im Waldland Thüringen werden derzeit intelligente Landwirtschaftsdrohnen gegen fünf Millimeter große Fichtenborkenkäfer eingesetzt. Auch beim Vermesser im Hoch- und Tiefbau gibt es dank Einsatz von Drohnen immense Sparpotenziale: „Um eine Großbaustelle von 16 Hektar zu vermessen, braucht ein klassischer Vermessungstrupp rund eine Woche, während unsere Drohne dies in einem vollautomatischen Flug innerhalb von acht Minuten erledigt“, so Benjamin Federmann von Drohnen-Unternehmen Aibotix aus Kassel.

„Die größten Chancen des Drohnenmarkts liegen in der Energiebranche und bei Infrastruktureinrichtungen“

Folgt man den Analysten von Gartner, liegen die größten Chancen im Drohnenmarkt in der Energiebranche und bei Infrastruktureinrichtungen. Drohnen können eingesetzt werden, um Öl- und Gasfelder, Windräder, Solaranlagen, Stromleitungen, Bahnstrecken oder den Verkehr auf Autobahnen zu inspizieren beziehungsweise zu überwachen. Schon seit Jahren suchen Drohnen mit Wärmebildkameras nach ausgefallenen Panels der Solarparks. Und auch Wartungszyklen für Ölplattformen können laut Hersteller Intel durch den Einsatz von Drohnen um bis zu 75 Prozent gesenkt werden. Bislang mussten Plattformen tagelang stillgelegt werden, damit die Rohre zur Wartung abkühlen konnten. Drohnen erledigen diese Untersuchung binnen weniger Minuten, ohne große Abkühlungsprozedur. Andere Einsatzgebiete findet man bei Feuerwehr, Rettungskräften, Küstenwache und Polizei.

Doch Drohnen können nicht nur überwachen, sie könnten sich auch als Lebensretter etablieren: In ersten Feldversuchen unterstützen mit Schwimmwesten ausgestattete Überwachungsdrohnen die Küstenwache, um Ertrinkende zu retten. In den Innenstädten können Drohnen mit Defibrillatoren die Opfer mit Herzstillstand schneller versorgen als ein Krankenwagen. Auch bei der koordinierten Rastersuche bei Naturkatastrophen spielen Drohnen inzwischen eine wichtige Rolle, indem sie Opfer lokalisieren oder einen Überblick von Geländesituationen liefern.

„In den kommenden Jahren werden wir in der Logistik geradezu revolutionäre Veränderungen durch die Digitalisierung erleben“

Massive Veränderungen in der Logistik

Man ahnt es schon: Noch gravierender werden die bevorstehenden Veränderungen wohl im Logistiksegment. Dank der neuen Drohnenpotenziale scheint völlig offen, ob der Kampf um die letzte Meile tatsächlich auf der Straße stattfinden wird. „In den kommenden Jahren werden wir in der Logistik geradezu revolutionäre Veränderungen durch die Digitalisierung erleben“, so Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Hightech-Verbandes Bitkom, auf dem 34. Deutschen Logistik-Kongress 2017, der unter dem Motto „Neues denken – Digitales leben“ stattgefunden hat. Allerorts herrscht Goldgräberstimmung. Sämtliche großen Logistiker, allen voran Amazon, experimentieren derzeit mit der Zustellung von oben. Sie treibt der Traum von geringeren Personalkosten, schnelleren Abläufen und vor allem Unabhängigkeit. Selbst Deutsche Post-Chef Frank Appel zeigt sich begeistert von den neuen Möglichkeiten: Speziell in dünn besiedelten oder schwer erreichbaren Gebieten „könnte die Drohne eine Packstation ansteuern, einen Carport oder eine Terrasse“. Die Post-Tochter DHL testet seit längerem die Lieferungen auf eine Alm in Berchtesgaden und die entlegene Insel Juist. Branchenvorreiter Amazon hingegen zündet bereit die nächste Stufe: Auf die Lieferung per Drohne soll möglicherweise die Lieferung per Fallschirm folgen. Und damit nicht genug: Im April 2016 hat Amazon ein Patent angemeldet, demzufolge Drohnen mit großen Logistik-Zeppelinen interagieren sollen, die in fast 14 Kilometern Höhe über den Städten kreisen. Eine Art fliegendes Logistikzentrum.

Hoch hinaus: Für abgelegene Regionen könnten Drohnen einen wichtigen Beitrag leisten (Bild: Andreas Heddergott)

Auch die Schweiz wird dank innovationsfreudiger Rahmenbedingungen immer öfter zum Schauplatz der Drohnen-Revolution. Im September diesen Jahres gelang ein erfolgreicher Test zur autonomen Paket-Belieferung. Eine Drohne des US-Unternehmen Matternet lieferte ein Paket auf das Dach eines sieben Kilometer entfernten Lieferwagens. Die Idee: Drohnen versorgen künftig Lieferwagen, damit diese seltener zur Basis zurückkehren müssen. Und auch die Schweizer Post testet derzeit im Tessin einen drohnenbasierten Transportservice, der Laborproben und Medikamente zwischen mehreren Krankenhäusern hin und her fliegt.

Viel Bewegung also im Logistikbereich. Experten sind sich jedoch einig, dass es in der Paketlogistik noch zahlreiche Herausforderungen zu lösen gilt: Die Reichweiten der Drohnen sind noch recht kurz, die automatische Navigation in dicht besiedelten Städten mit vielen Funkmasten schwierig und die sichere Übergabe der Ladung noch gänzlich unerforscht.

Vor ähnlichen Herausforderungen stehen auch Drohnenkonzepte, die sich auf Essenslieferungen spezialisieren. Auch hier gibt es derzeit zahlreiche Drohnenkonzepte im Experimentierstadium: In der isländischen Hauptstadt Reykjavík testet das israelische Drohnen-Logistikunternehmen Flytrex die Lieferung von Essenbestellungen und zielt neben Kostenreduktion auch auf eine geringere Umweltbelastung. Und auch die amerikanische Pizza-Kette Domino’s liefert in Neuseeland seit Ende August erstmalig erfolgreich Pizza per Drohnen aus. Der Service soll in den nächsten Monaten auf mehrere Ländern, unter anderem auch auf Deutschland, ausgeweitet werden.

Schon bald Realität? Volocopter über den Dächern der Großstädte (Bild: Volocopter)

Die Mär der fliegenden Autos

Das Paket-Logistik-Segment ist noch lange nicht das Ende der Drohnen-Innovationen. Noch deutlicher wird das Ausmaß der anstehenden Veränderungen im Markt der Personenbeförderung. Auch hier liefern sich zahlreiche Unternehmen, darunter auch einige deutsche, ein Wettrennen um das autonome Fortbewegungsmittel der Zukunft. Zu ihnen zählen unter anderem das Karlsruher Unternehmen E-volo, das ein Helikopter-ähnliches Fluggerät mit 18 Rotoren ins Rennen schickt.

Lilium entwickelt Luft-Taxis für bis zu fünf Personen (Bild: Lilium)

Oder Lilium, das gerade ein viel beachtetes Investment in Höhe von 90 Millionen US Dollar verkünden konnte. Genauso wie Volocopter, dessen Team vom modernsten Fortbewegungsmittel unserer Zeit spricht und das gerade seinen erfolgreichen Jungfernflug in Dubai absolviert hat. Ohnehin scheint Dubai ein „heißes Pflaster“ für unbemannte Fluggeräte zu sein. Auch die Taxi-Drohnen vom Typ Ehang 184 aus China befinden sich dort derzeit im Testmodus und sollen voraussichtlich ab Sommer 2018 Wolkenkratzer vernetzen. Unkenkufe sehen Parallelen zu der Zeit, als Kutschen von Autos abgelöst wurden. In einem anderen nicht minder ambitionierten Feld bewegen sich Facebook, Alphabet und der amerikanische Telekommunikationskonzern AT&T. Alle drei Unternehmen arbeiten an hochfliegenden Dohnen, die als Relaisstationen für schnelles Internet in entlegenen Weltgegenden dienen sollen.

Und wer hätte gedacht, dass uns mal die Disruption von Feuerwerken ins Haus steht? Geht es nach Intel, erleben wir künftig ein Silvester mit Drohnen statt mit Raketen. Intel präsentierte bereits auf mehreren Events eine programmierte Formation aus bis zu 500 Intel Shooting-Star-Drohnen. Prädikat: Äußerst beeindruckend.

Klare Regelungen erforderlich

Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Die Bedenkenträger werden lauter und sie haben durchaus einen Punkt. Alleine im ersten Halbjahr 2017 zählte die Deutsche Flugsicherung über 40 Behinderungen des deutschen Luftverkehrs durch Drohnen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreshalbjahr. Es mangelt noch an klaren Regeln für den Luftraum. Zur Zeit existieren weder ein einheitlicher Luftkorridor für Drohnen, noch sind die Haftungsfragen geklärt.

„Für Drohnenpiloten ist seit April 2017 eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben“

Zwar ist für Drohnenpiloten seit April 2017 eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben und Flüge über 100 Höhenmeter sind grundsätzlich verboten, doch vielen Drohnenkritikern geht diese Regelung nicht weit genug. Sowohl die Forderungen nach einer Kennzeichnungspflicht werden lauter, als auch Drohnenführerscheine öffentlich diskutiert. Seit dem 1. Oktober 2017 ist dieser für den Betrieb von Drohnen und Modellflugzeugen ab zwei Kilogramm Pflicht. Benötigt werden dann einen Flugkundenachweis sowie eine Prüfungsbescheinigung durch eine vom Luftfahrt-Bundesamt anerkannte Stelle.

Neue Gefahren durch den Terror?

Gravierender als die mögliche Unwissenheit der Drohnen-Piloten wiegt jedoch die Gefahr der missbräuchlichen Nutzung unbemannter Fluggeräte. Schon längst findet daher ein Wettrüsten zwischen den Herstellern von Drohnen und den Herstellern von Drohnenabwehrtechniken statt. Spätestens seit Anfang 2015 eine Drohne unerkannt im Garten des Weißen Hauses abgestürzt ist, ist die Welt in Alarmbereitschaft. Was bringen Zugangskontrollen und Mauern, wenn die neue Gefahr von oben drohen könnte? Geofencing, also elektromagnetisch erzeugte Zäune, die eine Drohne stoppen können, stehen an der Tagesordnung. Das scheint auch nötig: Nach aktuellem Kenntnisstand hat der Islamische Staat bereits handelsübliche Hobbydrohnen zu Granatwerfern umfunktioniert und diese in Syrien und im Irak eingesetzt.

„Ein ähnliches Szenario kann man sich auf in unseren Städten vorstellen“, sagt Jörg Lamprecht, CEO des Drohnenabwehrsystems Dedrone. „Nimm eine Drohne und hänge eine Flasche Coca-Cola darunter, zeichne noch ein Giftzeichen darauf und fliege damit in ein Stadion. Wenn Du die Cola dann über die Menschen sprühst, reicht das, um eine Panik entstehen zu lassen. Das Szenario ist realistisch.“

Pikante Randnotiz zum Thema Sicherheit: 2016 wurde bekannt, dass der weltgrößte zivile Drohnenhersteller DJI die weltweiten Nutzerdaten seiner Geräte und Programme in China und in Hongkong sammelt und auf Anfrage der chinesischen Regierung übergibt.

„Drohnen werden sich dort durchsetzen, wo sie einen hohen Nutzen haben“

Arbeitsvernichter oder Freizeitbeschaffer?

Folgt man den Ankündigungen Jeff Bezos’ aus dem Jahr 2013, würde Amazon schon heute, spätestens aber 2018, seinen Kunden die Pakete per Drohne zustellen. Wie so oft entwickelt sich der Fortschritt jedoch etwas langsamer als gehofft. Dennoch: Drohnen sind den Kinderschuhen deutlich entwachsen und werden in Zukunft eine selbstverständlichere Rolle in unserem Leben übernehmen. Dazu Roland Siegwart, Leiter des Departements für autonome Systeme an der ETH Zürich: „Wir wollen zwar sicher nicht, dass tausende Drohnen über uns fliegen, aber sie werden sich dort durchsetzen, wo sie einen hohen Nutzen haben und die Gesellschaft nicht zu stark beeinträchtigen, zum Beispiel in abgelegenen Gebieten“.

Dennoch haben Drohnen das Potenzial, den Traum von einer Welt, in der Maschinen dem Menschen Arbeit abnehmen, ein großes Stück wahr werden zu lassen. Gartner geht davon aus, dass Drohnen zur Kategorie der wichtigsten neuen Technologien gehören, die in den nächsten zehn Jahren revolutionäre Entwicklungen anstoßen werden, deren Auswirkungen bislang niemand wirklich abschätzen könne. Bleiben wir gespannt.


Was Drohnenpiloten wissen müssen

Haftpflichtversicherung

Egal ob zu Hobbyzwecken oder aus gewerblichen Ambitionen, Drohnen sind versicherungspflichtig.

Kennzeichnungspflicht

Drohnen mit einem Startgewicht über 250 Gramm unterliegen der Kennzeichnungspflicht (Namen und Adresse des Eigentümers), lesbar und feuerfest.

In der Luft

Die maximale Flughöhe für Drohnen ist generell auf 100 Meter über Grund begrenzt. Ab einem Gewicht von zwei Kilogramm wird ein Flugkundenachweis benötigt. Dieser gilt für fünf Jahre. Die Prüfung muß durch eine anerkannte Prüfstelle erfolgen.

Verboten ist außerdem:

  • Fliegen außerhalb der Sichtweite
  • Fliegen über Wohngrundstücken
  • Fliegen über Naturschutzgebieten
  • Fliegen innerhalb eines Radius von 1,5 Kilometern zu Flugplätzen
  • Fliegen in Kontrollzonen, wenn man eine Höhe von 50 Metern überschreitet
  • Fliegen mit einer Drohne über fünf Kilogramm Startgewicht ohne Ausnahmegenehmigung

Mindestens 100 Meter Sicherheitsabstand muss eingehalten werden zu:

  • Menschenansammlungen
  • Bundesfernstraßen, Bundeswasserstraßen und Bahnanlagen
  • Krankenhäuser
  • Unglücksorten, Katastrophengebieten und anderen Einsatzorten von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
  • militärischen Anlagen und Organisationen sowie mobilen Einrichtungen und Truppen der Bundeswehr im Rahmen angemeldeter Manöver und Übungen
  • Industrieanlagen
  • Justizvollzugsanstalten, Einrichtungen des Maßregelvollzugs
  • Anlagen der Energieerzeugung und -verteilung