Bei der Diskussion um die Erderhitzung machen viele Menschen einen groben Fehler: Sie unterschätzen ihre Folgen massiv. Das kann schnell passieren, wenn über Unterschiede von wenigen Grad gesprochen wird. Ob nun zwei oder drei Grad mehr, fühlt man das überhaupt?
Beim Wetter mag das tatsächlich wenig relevant sein. Beim Klima aber ist ein Anstieg der durchschnittlichen Temperatur von nur wenigen Grad gravierend. Er entscheidet darüber, welche Regionen der Erde unbewohnbar werden. Oder im Falle mancher Inselstaaten ganz verschwinden. Er entscheidet darüber, welche Tier- und Pflanzenarten überleben – und welche nicht.
Klimawandel: Jedes zehntel Grad zählt
Im Oktober 2018 veröffentlichte der Weltklimarat dazu einen Sonderbericht. In ihm analysierten zahlreiche wissenschaftliche Experten, welche Folgen eine Erderhitzung von 1,5 Grad im Vergleich zu 2 Grad hätte. Denn auf dieses Maximum hat sich die Weltgemeinschaft mit dem Pariser Klimaschutzabkommen 2015 geeinigt. „Deutlich unter 2 Grad – möglichst 1,5 Grad“ – so das Ziel.